Im Haus eigenes Glasfaserkabel verlegen

Ein HüP, wie er in Odenkirchen installiert wird

Der Hausübergabepunkt HüP ist die Stelle, an der das Glasfaserkabel im Haus ankommt. Der HüP ist passiv, d.h. diese Box benötigt keinen Strom. Im Bild sieht man, dass nur das orangene Glasfaserkabel von außen und der grüne Stecker des Glasfaserkabels zum Medienkonverter in den HüP rein- bzw. rausgeht.

Die Deutsche Giganetz liefert in ihrem Anschlusspaket neben dem Medienkonverter und der Fritz!Box ein 2 m langes Glasfaser-Patchkabel. Deshalb „müssen“ die Geräte in umittelbarer Nähe des HüP installiert werden – inklusive zweier 230 V Steckdosen für die Netzteile der Fritz!Box und des Medienkonverters.

Allerdings schreibt die Deutsche Giganetz auf ihrer Serviceseite: „Alternativ bestimmen Sie einen anderen Standort, indem Sie Ihre vorhandene Verkablelung dorthin nutzen.“ Das ist der Ausgangspunkt für diesen Bericht. Die Grundidee ist wohl, dass der HüP in der Nähe des alten DSL-Anschluss ankommt. Dann kann ein altes Netzwerkkabel vom DSL-Anschluss bis zum Router (im Wohnzimmer oder ähnliches) genutzt werden. Allerdings braucht der Medienkonverter immer noch einen Stromanschluss.

Deshalb bin ich einen Schritt weiter gegangen: Zwischen dem HüP und dem Standort des Routers wurde ein eigenes Glasfaserkabel verlegt. So benötigt man am HüP gar keinen Strom mehr. Der Standort des neuen Routers ist auch der Standort des alten Routers. Dort liegt bereits ein Stromanschluss mit Mehrfachsteckdose. Falls nur eine Steckdose vorhanden ist kann eine Mehrfachleiste günstig im Baumarkt erworben werden.

Bei der Wahl des neuen Glasfaser-Patchkabels habe ich auf die gleiche Spezifikation geachtet, wie es das mitgelieferte 2 m Kabel der Deutschen Giganetz hatte. Ich habe mich für ein 15 m langes Kabel von LogiLink entschieden, mit SC/APC-LC Stecker. Die technischen Daten: OS2 9 / 125 ym mit G.657 A2 und 2 mm Durchmesser. IL < 0,2 db und RL > 60 dB. Das Kabel wurde günstig im Internet gekauft.

Bei der Verlegung des neuen Glasfaserkabels muss man natürlich etwas vorsichtig sein. Ich war jedoch überrascht, wie unkompliziert das Verlegen war. Im Vergleich zu einem CAT-6 Netzwerkkabel ist das 2 mm dünne Patchkabel sehr einfach durch kleine Lücken oder Bohrlöcher zu stecken. Natürlich darf man das Glasfaser-Patchkabel nicht knicken und muss den Mindestradius einhalten. Ich hatte das Glück, dass das Glasfaser-Patchkabel in vorhandene Kabelkanäle bzw. durch vorhandene Leerrohre verlegt werden konnte. Dadurch vielen bei mir keine zusätzlichen Bohrungen an.

Vor dem Verlegen des Glasfaser-Patchkabels muss man auf die richtige Reihenfolge der Stecker achten! Beim HüP und beim Medienkonveter werden unterschiedliche Stecker verwendet! Ich habe das Patchkabel in den Medienkonverter eingesteckt und das Kabel „rückwärts“ zum HüP verlegt.

Natürlich sollte das eigene Glasfaser-Patchkabel vor dem Termin der HüP-Montage gelegt werden. Dann brauchen die Monteure nur noch das Patchkabel in den HüP zu stecken und den Medienkonverter an den Strom anzuschließen. Für mich hat sich der Aufwand gelohnt: Die Fritz!Box bleibt an der gewohnten Stelle – ich muss mir keine Gedanken zur WLAN- bzw. DECT-Reichweite machen.